8 Zum König von Preußen
In diesem ehemaligen Gasthaus am Markt 13 übernachtete 1821 und 1843 der Dichter Heinrich Heine (“Deutschland ein Wintermärchen“ über Unna: Caput X)
Ein Blick in die Geschichte
Die „Steinerne Fontäne“ des historischen Marktbrunnens von 1753, der auch zur Trinkwasserversorgung der Stadt Unna diente. Er wurde 1884 abgerissen. In Vorbereitung der 700-Jahr-Feier der Stadt Unna 1950 wurde der alte Brunnen ein Jahr zuvor wieder aufgebaut , überarbeitet und restauriert.
Ein Landwirt außerhalb in der Unnaer Bauerschaft hatte einen Teil des Brunnens erworben und es für seine Hofeinfahrt genutzt. Es wurde aufgekauft, um den alten Brunnen wieder komplett herzustellen.
Anstelle des Marktbrunnens wurde 1978 nach der Neugestaltung des Marktes der „Unnaer Esel“ von dem einheimischen Künstler Josef Baron in Verbindung mit dem neuen Brunnen aufgestellt. Der Esel, als Schimpfwort wegen seiner Dickfälligkeit und störrischen Verhaltensweise oftmals in der Vergangenheit von Auswärtigen für die Unnaer benutzt.
Konzentrierte einstige Gastronomie an der Westseite des Marktplatzes, Ecke Gerhart-Hauptmann-Straße. Das Gebäude links - Markt 12 (Vorgängerbau seit 1704 bis um 1800 als Brauhaus mit Gaststätte genutzt). Heutige Gebäude Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut.
Das Gebäude in der Mitte - Markt 13: ursprünglich um 1700 Brauhaus mit Gaststätte. Abriss 1796, danach nur noch als Gaststätte zum „König von Preußen“ bis gegen Mitte des 19. Jahrhunderts.
Das Haus recht daneben - Markt 14 einst „Zum Kronprinz von Preußen“, bis zur Komplettsanierung als „Lindenschänke“ als eines der vornehmsten Häuser in der Stadt Unna geführt.
Der „König von Preußen“ ist auf dem Foto schon längst Geschichte. Unterschiedliche Geschäfte befinden sich bis heute in der alten Gaststube.
Das Foto ist nach 1939, nach Entfernung der „Germania“ entstanden.
Die Gebäude an der Stirnseite sind, bis auf das zweite Gebäude von links, das vor Jahren ausgebrannt ist und durch einen Neubau sich gut in die bestehende Häuserfront einfügt, alle noch vorhanden, wenn auch durch Umbau in den letzten Jahrzehnten teilweise stark verändert.
Der Markt als Parkplatz. Die Fahrzeuge haben noch das alte schwarze Nummernschild mit den beiden Buchstaben „BR“ (British Rheinland, 1948-1956). Unna gehörte nach dem Kriege zur britischen Besatzungszone.
Die Straßenbahnschienen sind noch gut zu erkennen. Von Unna bis Dortmund fuhr die „Linie 9“ bis 1965.
Die Gasse zwischen dem schmalen Haus und dem Gebäude mit dem giebelständigen Gebäude ist noch gut zu erkennen. Es war die einstige Verlängerung der alten „Königstraße“, seit 1526 bekannt, als westlicher Zufahrtsweg vom Hellweg zum karolingischen Königshof, der Keimzelle der Stadt Unna, nahe der heutigen Stadtkirche. Die Straße wurde 1947 in Gerhart-Hauptmann-Straße umbenannt. Die Gasse wurde in den 1970er Jahren mit den dominierenden Balkonen zugebaut.
Auch auf diesem Foto ist die Gasse zwischen „Hill“ und „Cafe Jokisch“ noch gut zu erkennen. Der alte Brunnen auf der linken Seite, im Hintergrund das Gebäude, in dem sich bis 1914 das dritte Rathaus der Stadt Unna befand.