14 Nicolaistraße 3
Sogenanntes Nicolaihaus; erbaut 1730 nach dem Stadtbrand von 1723. Namensgeber Philipp Nicolai (1596-1601 Pfarrer in Unna). Um 1820 Bau der „Utlucht“ - dem Anbau zur Nicolaistraße. Im Jahre 1997 großzügige Restaurierung.
Ein Blick in die Geschichte
Seit der Errichtung des Hauses auf alten Keller-Fundamenten im Jahre 1730 wurde das Haus von zahlreichen Familien bewohnt. Die jeweiligen Eigentümer hatten nie viel Mittel, um das Haus instand zu halten, um generelle Schwächen zu beheben oder zu beseitigen. Es wurde nur notdürftig repariert, erneuert und ersetzt. Das Fachwerkträgergerüst wurde schon vor über 100 Jahren immer schlechter. Dennoch hat ein Hausbesitzer, der möglicherweise vorübergehende zu Wohlstand gekommen war, das Haus um 1830 umgestaltet und erneuert. Anfang des 20. Jahrhunderts verfiel das Haus jedoch weiter. Dazu kam eine gewerbliche Nutzung 1957 durch eine Wäscherei, welche den Verfall des Hauses beschleunigte.
Das Fachwerk ist noch nicht freigelegt, erst 1948 erfolgte noch einmal eine Sanierung des Gebäudes, möglicherweise ist dann auch der Putz abgeschlagen worden.
Die Hofeinfahrt am benachbarten Gebäude ist auch auf dieser Zeichnung noch gut zu erkennen. Erst in den 1970er Jahren wurde das Erdgeschoß bebaut und in der ersten Etage eine Loggia eingesetzt.
Blick vom Kirchplatz um 1900 auf die Gebäude in der Nicolaistraße (hieß bis 1908 „Kleine Kirchstraße“). Wenngleich die zu erkennenden Häuser alle noch stehen, sind sie aber mittlerweile großzügig restauriert und vom Außenputz befreit.
Das Nicolaihaus vom „Güldenen Trog“ aus betrachtet. Das Haus noch verputzt und direkt am Haus stand einst ein Baum, der aber weichen musste. Eine Ersatzpflanzung mit einer Kastanie und der Sitzbank sind heute beliebter Treffpunkt im Nicolaiviertel. Das Eckhaus zum „Güldenen Trog“ am rechten Bildrand ist als „Buhre-Haus“ nach dem Maler und Musiker Wolfgang Buhre benannt.
Hinter dem Buhre-Haus am Güldenen Trog wurde von der Familie Bräckelmann dieses Haus sachgerecht ab 2014 restauriert. Das Bild wurde vom Innenhof des Buhre-Hauses aufgenommen und zeigt das entkernte Gebäude mit einem Durchblick bis in das auf der anderen Seite stehende Haus am Güldenen Trog.
Ensemble vom Kirchplatz aus. Auch das rechts stehende Buhre-Haus wurde erst zwei Jahre nach dem Brand von 1723 gebaut. Nach dem Kauf wurde es 1982 von Wolfgang Buhre grundlegend saniert und umgebaut und bis 2016 befand sich eine Galerie im Erdgeschoss. Seit Juli 2017 ist dort eine Museums-Kneipe eingerichtet.
Von der Plattform des Kirchturms in 45 Metern Höhe ein Blick in das Nicolaiviertel zwischen Güldener Trog und Nicolaistraße. Die Häuser im Hintergrund gehören schon zur Morgenstraße.