6 Eulenturm (Oelckenthurm)
Rest des Wehrturms der mittelalterlichen Stadtbefestigung. 1475 erbaut, 1856 zur Hälfte abgetragen. Durch eine fehlerhafte Übersetzung aus dem Niederdeutschen wurde aus Oelcken(=Iltis)thurm, der Eulenturm.
Ein Blick in die Geschichte
Der 1475 errichtete Turm wurde noch im 18. Jahrhundert als Gefängnis benutzt. 1790 diente er der Garnison zu Unna als Pulvermagazin, später wurde er von mehreren Privatleuten als Arbeitsstätte benutzt. Im Einwohnerverzeichnis der Stadt Unna aus dem Jahre 1847 wird ein Wilhelm Hirsch aufgeführt. Er war Abdecker (Zuständig für die Verwertung von Tierkadavern). Gleichzeitig übte er aber auch den Beruf des „Scharfrichters“, des Henkers, aus. Er hatte den Turm zuerst gepachtet, dann gekauft und im Jahre 1856 das obere Stockwerk des Turmes abgetragen. Im Zuge der Stadtsanierung wurde der restaurierte Turm in das 1983 neu gebaute Restaurant integriert.
Blick vom heutigen Verkehrsring, dem damaligen Stadtgraben, auf dem Oelkenthurm. Dahinter sind noch die kleinen Häuser am Südwall und Reste der Stadtmauer zu erkennen.
Ansicht in den Südwall hinein Richtung Neumarkt. Die Häuser sind alle im Zuge der sogenannten „Stadtsanierung“ Mitte der 1970er Jahre abgerissen worden.
Nach dem Abriss der Häuser am Südwall konnte man gut den Eingang in den alten Wehrturm erkennen.
Auch wenn nicht alles zu erhalten gewesen wäre, so hatte man sich auch gar nicht erst die Mühe gemacht die historische Bausubstanz möglicherweise zu restaurieren. Das gesamte Viertel zwischen Südwall, Grabengasse, Kletterpoth und Hertinger Straße fiel dem Abrissbagger zum Opfer.