18 Katharinenkirche
Katholische Pfarrkirche St. Katharina. Aus Anröchter Sandstein in den Jahren 1933/34 erbaut. Im Bogenfeld über den drei Westportalen die Heiligenfiguren Bonifatius und Canisius, geschaffen in den Jahren 1955/56 vom Unnaer Bildhauer Josef Baron. Am Südturm Eselsrelief eines unbekannten Künstlers.
Ein Blick in die Geschichte
Nachdem die katholische Gemeinde 1683 durch den Augustinermönch Joducus Mattenkloidt, aus dem Kloster Böddeken bei Paderborn, wiedergegründet wurde, war das Gotteshaus die ehemalige Klosterkapelle. Im Jahre 1848 wurde eine neue Kirche außerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns in der nördlichen Verlängerung der Viehstraße (Heute Bahnhofstraße) gebaut.
Mit der immer stärker werdenden Industrialisierung und dem Anstieg der Bevölkerung katholischen Glaubens, wurde die Kirche von 1848 zu klein. Nachdem die neue Kirche St.Katharina fertiggestellt war, sprengten Pioniere der Deutschen Wehrmacht die alte Kirche 1934 .
Im Zuge der Sanierung der unteren Bahnhofstraße, dem Bau des Verkehrsringes mit Tunnel in den 1970er Jahren, wurde die vor der Kirche liegende Brache als provisorischer Parkplatz genutzt.
Links neben der Kirche steht noch die alte Katholische Schule, erbaut 1861/62, auch ab 1949 als „Pius-Heim“ bekannt. Das Eckhaus am linken Bildrand beherbergte noch bis 1990 die Gaststätte „Kupferkrug“. Ein Neubau ersetzte zwei Jahre später die alte Bausubstanz.
Vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt die gotische Darstellung der Heiligen Katharina von Alexandrien. Unter der Heiligenfigur hat der Schrein mit den Reliquien der Kirchenpatronin Aufstellung gefunden.
In den Jahren 2004-2006 wurde die Kirche nicht nur außen restauriert, sondern auch der Innenraum erhielt eine komplett neue Gestaltung. Ein Blick nach Osten auf das frei in den Raum gehängte Kreuz aus den 1950er Jahren, stimmungsvoll in die neue Lichtinstallation gehüllt.
Die „Pieta“, die Darstellung Marias aus dem 15. Jahrhundert, die ihren toten Sohn in den Armen hält, in der in Gelb-Tönen gehaltene „Kapelle der Stille“.
Ganz in Blau die „Totengedenkkapelle“ mit der gotischen Figur „Christus im Garten Gethsemanie“.
Blick in das umgestaltete Kirchenschiff auf das Kreuz, das von einem Glasbild mit freier Schwarzlotmalerei eingefasst ist.
Ansicht vom Altar aus nach Westen, Richtung Orgel. Der Altar, vom Hemmerder Künstler Josef Baron in den 1970er Jahren geschaffen, konnte in leicht veränderter Form in die 2004-2006 umgestaltete „neue Kirche“ integriert werden.
Die Orgel wurde am 17. Dezember 1972, dem 3. Advent mit einem Kirchenkonzert feierlich geweiht. Die noch brauchbaren, aus der alten Klosterkapelle stammenden Pfeifen, wurden mit eingebaut.
Als es noch keinen Verkehrsring gab, die Fahrzeuge noch wie auf diesem Bild aus den 1950er Jahre, von der Bahnhofstraße in den Ostring hinein fahren konnten. Die Kirche mit dem benachbarten „Pius-Heim“, verbunden mit einem Torbogen, der einen Weg zur Gaststätte und dem Kino „Tonhalle“ vorbei zum Bahnhof ermöglichte.
Ein unbekannter Künstler hat dieses Esels-Relief in den rechten Turm, den Südturm, gestaltet. Auftraggeber und der Grund für die Schaffung des Bildes sind unbekannt.
Die 1964 gestaltete Grabstelle des Pfarrers Joducus Mattenkloidt, der ursprünglich 1698 in der alten Klosterkapelle, die er mit der Wiedergründung der katholischen Gemeinde als Gotteshaus fertigstellte, beigesetzt wurde. Bei Umbauarbeiten der ehemaligen Kapelle im Jahre 1957 durch die Eigentümer Bresser, wurden die Gebeine entdeckt und an St.Katharina überführt.
Gut zu erkennen ist der Gebäudekomplex rund um St. Katharina. Links das „Pius-Heim“, davor die alte Sparkasse, abgerissen 1968. Links neben der Kirche Kino und Gaststätte „Tonhalle“, 1970 abgerissen im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. Zu erkennen auch die Gleisanlage des Unnaer Bahnhofs.